2014
Während der zweiten Wettbewerbsphase haben wir die shortlist-Teams gebeten vier Fragen zu Ihrem Zugang zu Themenfeldern des Superscape zu beantworten und einen ersten Einblick auf die Projekte zu gewähren.
Das Team hinter dem Projekt "Say Hello" sind Karin Graf, Katja A. Simma und Liz Zimmermann.
1 | Was macht Städte lebenswert?
Vielfalt – Dichte – Café Latte ‐ Identität – Angebote – kurze Wege – Strandbar ‐ Kultur – Weite – Wahlmöglichkeiten – gutes Essen – öffentliche Verkehrsmittel – lebendige Geschichte – Musik – Bewegung – Nähe – Wissenschaft – Kreisen
2 | Welche Rolle nehmen Partizipation und Kollaboration in Ihrem Zugang zu Architektur ein?
Als Landschaftsarchitektinnen arbeiten wir in und mit Freiräumen. Unsere Arbeit und unser Aufgabenfeld befinden sich an der Schnittstelle sämtlicher Disziplinen. Im Freiraum laufen alle Stränge zusammen. Partizipation und Kollaboration sind unser Berufs‐ und Lebensalltag.
3 | Wie kann Architektur dazu beitragen in urbanen Konflikten, wie etwa zwischen historischem Bestand und Transformationsprozessen, Gentrifizierung oder unterschiedlichen Raumnutzungsinteressen, zu moderieren?
Moderation verstehen wir als Interaktion zwischen Menschen. Sie findet in einer Gruppe von Menschen mit dem Ziel einer gemeinsamen Lösung statt. Architektur kann Antworten geben.
4 | Welche Paradigmenwechsel zeichnen sich aus Ihrer Perspektive im urbanen Gefüge ab?
In Wien wird derzeit viel gebaut und verdichtet, sowohl innerstädtisch als auch am Stadtrand. Freie Stadt‐ und offene Landschaftsräume werden dadurch weniger. Der Druck auf die verbleibenden Freiräume steigt und ihre Bedeutung und ein reflektierter Umgang mit diesen Räumen nehmen zu. Eine Zunahme ungesteuerter partizipativer Prozesse macht sich bemerkbar. Aneignung von Stadtraum durch die BewohnerInnen verändert den Umgang mit der Stadt. Die Frage ist, ob diese Aneignungsprozesse in Zukunft Einfluss auf die Stadtentwicklung haben. Wir sehen eine Veränderung in der Nutzung des öffentlichen Stadtraums durch die Präsenz und Nutzung digitaler Medien. Aufmerksamkeit und Wahrnehmung verlagern sich zum Teil vom gebauten öffentlichen Raum in virtuelle Dimensionen.